April 25, 2023

Niemals war mehr Anfang als jetzt

Markus Rhomberg
Geschäftsführung, Gremienbetreuung, Kommunikation und Partnerschaften

Liebe Leser*innen,

das vergangene Jahr war in der Geschichte der grenzübergreifenden Wissenschaftskooperation am Bodensee wegweisend. Zum Jahreswechsel 2023 löste sich die Internationale Bodensee-Hochschule (IBH) auf und der Wissenschaftsverbund Vierländerregion Bodensee trat ihre Nachfolge an.

Deshalb präsentiert der Wissenschaftsverbund diesen Bericht der IBH für das Jahr 2022. Aus einem erfolgreichen Projekt der Internationalen Bodensee-Konferenz (IBK) ist ein eigenständiger Verbund geworden. Dieser wird von 25 Universitäten und Hochschulen aus Deutschland, Österreich, dem Fürstentum Liechtenstein und der Schweiz nun selbst getragen.

Direkt zum Jahresbericht 2022


Die Gründung ist für unseren Verbund ein wesentlicher Schritt zur Professionalisierung. Als eigene Rechtspersönlichkeit in der Form eines Europäischen Verbunds für territoriale Zusammenarbeit (EVTZ) können wir die Zusammenarbeit über Grenzen hinweg weiter ausgestalten. Seinen Sitz hat der Wissenschaftsverbund neu an der Universität Konstanz, ein Standort der Geschäftsstelle bleibt weiterhin in Kreuzlingen.

Auch inhaltlich stand das Jahr 2022 im Zeichen der Weiterentwicklung: Wir haben gemeinsam mit Vorstand und Kooperationsrat unsere neue Förderstrategie verabschiedet und ein neues Wirkungsmodell etabliert. Ebenso haben wir entlang unserer strategischen Ziele erste Projekte gefördert und eigene Aktivitäten mit unseren Partnern lanciert.

Innovation durch grenzüberschreitende Kollaboration

Das enorme Wissen und die Kompetenzen der Universitäten und Hochschulen zur Lösung großer gesellschaftlicher Herausforderungen zu nutzen, ist eines unserer Ziele. Die neue Förderstrategie für die Jahre 2022 – 2025 setzt deshalb darauf, unsere Hochschulen bei der kollaborativen Entwicklung von Innovationen mit der Praxis zu unterstützen.

In den Programmen Talente & New Work und Gesellschaftlicher Zusammenhalt starteten die ersten Projekte und wurden Ausschreibungen initiiert. Um unsere Projekte in ihrer gesellschaftlichen Wirkung zu unterstützen, arbeiten wir mit dem Start der neuen Strategie mit einem umfassenden Projektbegleitungs- und Beratungsprogramm, Ökosystemanalysen sowie dem Aufbau von Netzwerken und Allianzen entlang der Themenschwerpunkte.

Auch die Labs, unsere Innovationsnetzwerke aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft, sind auf die Erreichung dieses Ziels ausgerichtet. 2022 wurde der Ausschreibungsprozess für die zweite Runde finalisiert. 2023 starten drei Labs in den Programmbereichen nachhaltige Mobilität, Kreislaufwirtschaft und ressourceneffiziente Gebäude.

Wertschöpfung fördern, Wandel gestalten

Als alle Lebensbereiche durchdringender Megatrend ist der digitale Strukturwandel die thematische Klammer unserer Strategie. Er ist Querschnittsthema all unserer Aktivitäten. Diese haben unter anderem das Ziel, die regionale Wertschöpfung in der Vierländerregion auszubauen.

Unmittelbar wirken zum Beispiel die Projekte im Programm Talente & New Work. Das umfangreichste Projekt hat das Ziel, die Gründer*innen-Szene in der Vierländerregion grenzübergreifend zu vernetzen und damit zu stärken. Im Zertifikatsprogramm Future Skills lernen Studierende kooperative Arbeitsweisen und Werkzeuge, um über Grenzen hinweg in einer zunehmend wissensbasierten, digitalisierten und von Spezialist*innen getragenen Wirtschaft und Gesellschaft effektiv und lösungsorientiert zusammenzuarbeiten.

Mittelbar arbeiten wir in vielfältigen internationalen Partnerschaften mit Akteur*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft daran, die Attraktivität der Vierländerregion weiter zu erhöhen. Einen Beitrag dazu soll auch eine 2022 beschlossene Vereinbarung unserer Mitglieder leisten, ihre Seminare zum kommenden Wintersemester für Studierende aller Verbundhochschulen zu öffnen.

Wissenschaft für bessere Entscheidungen nutzen

Eine unserer zentralen Aufgaben ist es, wissenschaftliches Wissen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sichtbar und anschlussfähig zu machen und damit gesellschaftlichen Wandel anzustoßen. Dazu gehört auch, Zielgruppen jenseits der Scientific Community anzusprechen.

An den Events, an denen wir als Veranstalter*in, Mitgestalter*in oder Partner*in beteiligt waren, nahmen 2022 mehr als 7.000 Personen teil. Über 130 Medienbeiträge griffen unsere Arbeit auf. Regelmäßig publizieren wir auch selbst hier im Blog unserer Website, die wir 2022 komplett neu gestaltet haben.

Darüber hinaus ermöglicht die neue Struktur des Verbundes, auch in längerfristigen Kooperationen und Allianzen zu arbeiten und unser Wissen nachhaltig zu teilen. Das haben wir 2022 in der Kooperation mit Stiftungen und Unternehmen getan. Ebenso sind wir Mitglied in einer Vielzahl von Beiräten, Arbeitsgruppen und anderen Gremien und konnten unser Beratungswissen einbringen.

Transformationskompetenz der Hochschulen stärken

Zur gezielten Unterstützung unserer Mitglieder bei der strukturellen Weiterentwicklung in Lehre, Forschung und Hochschulmanagement haben wir einen eigenen Schwerpunkt geschaffen: Im Programm Kollaborative Hochschulentwicklung geht es um die Weiterentwicklung der Transformationskompetenz von Hochschulen, insbesondere mit Blick auf ihre Transfertätigkeiten und ihre Rolle als gesellschaftliche Akteur*innen.

Im vergangenen Jahr haben wir deshalb die Strukturen in unseren Arbeitsgruppen weiter professionalisiert. Überdies haben wir über Reflexionsräume zu Themen wie Social Impact, Open Innovation in Science oder Dual Career den Dialog mit den Rektor*innen und Prorektor*innen unserer Mitglieder intensiviert.

Gleichzeitig können wir viel von anderen Verbünden lernen und unser Wissen weitergeben, unter anderem als assoziiertes Mitglied der European Reform University Alliance ERUA. Im Rahmen der Action Group Innovation & Research der EU-Alpenraumstrategie EUSALP waren wir gemeinsam mit dem baden-württembergischen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst daran beteiligt, eine Initiative mit dem Titel Alpine Region’s Universities for a Green Transition zu lancieren.

Zum 31.12.2022 hat sich die IBH aufgelöst und der Wissenschaftsverbund hat seine Arbeit aufgenommen. Das Zitat von Walt Whitman haben wir ganz bewusst als Überschrift gewählt. Es soll uns daran erinnern, im Hier und Heute den Wandel für die Vierländerregion zu gestalten.

Ihr Team der Geschäftsstelle

Jahresbericht 2022

Medienmitteilung Bilanz 2022

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