June 6, 2025

Planetare Gesundheit grenzübergreifend greifbar machen

Jens Poggenpohl
Redaktion und Kommunikation
Das Projekt „Planetare Gesundheit“ will die Wechselwirkungen zwischen menschlicher Gesundheit, Ökosystemen und Klima in einem grenzübergreifenden Lehr-Lern-Konzept erfahrbar machen. Die diesjährigen Mobility Days in Winterthur boten Gelegenheit, das Konzept in einem internationalen Teilnehmendenkreis zu diskutieren.

Dass die Rede vom „Klimaschutz“ oder dem „Kampf gegen das Artensterben“ höchstens die halbe Wahrheit erzählt, dass vielmehr die Gesundheit der Menschheit eng mit der Gesundheit des Planeten verbunden ist – das ist längst bekannt. Und dass für die Stärkung der „Planetary Health“ die Aus- und Weiterbildung der im Gesundheitssektor Beschäftigten einen wichtigen Beitrag leisten kann, betont zum Beispiel die Weltgesundheitsorganisation (WHO).  Doch in den Curricula der Gesundheitsprofessionen sind solche Zusammenhänge bislang kaum abgebildet.

Eine deutsch-schweizerische Kooperation

Das Projekt Planetare Gesundheit des Wissenschaftsverbunds will dies auf regionaler Ebene ändern. Unter Bezug auf die jeweiligen Settings vor Ort – Schulen, Spitäler, Siedlungen, Städte – soll im Zusammenspiel mit Studierenden, Forschenden und Praxispartner*innen ein Lehrkonzept entstehen. Dazu arbeiten Teams des Instituts für Public Health an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), des Instituts für Designforschung der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) sowie der Fakultät Health, Medical & Life Sciences der Hochschule Furtwangen mit Partner*innen aus der Praxis zusammen.

Das Projekt kann auf bestehenden Strukturen wie dem schweizerischen Digital Health Design Living Lab (DHDLL) aufbauen, fügt sich in hochschulinterne Strategien wie etwa das Programm ZHAW Sustainability ein und kann im Rahmen des Wissenschaftsverbunds Synergien erzeugen. So engagieren sich alle drei der am Projekt beteiligten Hochschulen auch im Projekt ResonanzLab, das die mit dem Klimawandel einhergehenden negativen Emotionen wie Zukunftsangst oder großer Verunsicherung sichtbar, besprechbar und als Ausgangspunkt für kollektives Handeln in der Region nutzbar machen will.

Inspiration durch Studierende

Wie sich das Konzept der Planetaren Gesundheit greifbarer machen lässt und welche konkreten Handlungsmöglichkeiten daraus entstehen, war eines der Themen der diesjährigen Mobility Days auf dem Campus der ZHAW in Winterthur. 42 Studierende aus acht Nationen sowie Lehrende aus zehn Nationen diskutierten im Rahmen von zweitägigen Workshops drängende Fragen nach der Rolle der Gesundheits- und Therapieberufe für eine nachhaltigere Zukunft.

Für den Workshop zur Planetaren Gesundheit „besonders inspirierend waren die Beiträge der Studierenden aus Furtwangen, die eigens für den Workshop vorbereitet und auf eine nachhaltige Integration in die Planetary-Health-Lehre ausgerichtet waren“, berichtet Projektleiterin Prof. Dr. Andrea Glässel von der ZHAW. Begleitet wurden die 15 Studierenden der Hochschule Furtwangen von den Projektpartner*innen Prof. Dr. Nicole Weydmann und Prof. Dr. Robert Richter. Eine Studierende war es auch, die das Anliegen der aktuellen Projekte des Verbundprogramms Nachhaltige Vierländerregion auf den Punkt brachte, als sie betonte, wie wichtig es sei, „sich immer wieder bewusst zu werden, zu verstehen, dass wir eigentlich Teil der Natur sind, wir Menschen“.

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