August 25, 2022

Ein erfolgreiches Jahr 2021 für den Wissenschaftsverbund

Markus Rhomberg
Geschäftsführung, Gremienbetreuung, Kommunikation und Partnerschaften
Mit 47 geförderten Projekten an 21 Universitäten und Hochschulen konnten wir auch im zweiten Jahr der Pandemie die praxisnahe Forschung in der Vierländerregion weiter stärken: 858 Praxispartner und 234 Veranstaltungen mit 4.613 Besucher*innen unterstreichen den wachsenden Wert der interregionalen Zusammenarbeit. Ab dem kommenden Jahr wird die IBH als eigenständige Rechtspersönlichkeit zum „Wissenschaftsverbund Vierländerregion Bodensee“. Das ermöglicht eine intensivere Kooperation und schafft die Grundlagen für die Einwerbung zusätzlicher Budgets.

Die vergangene Leistungsperiode 2018 bis 2021 beendete die IBH mit Erfolg — und einem Rekordjahr: In vier Jahren wurden insgesamt 56 Projekte unterstützt, davon 47 allein im Jahr 2021. 413 Forschende aus 21 Hochschulen waren im Vorjahr daran beteiligt. Sie arbeiteten mit 858 Praxispartnern aus Wirtschaft, Bildung, Kultur, Sozialbereich und Zivilgesellschaft zusammen — ein neuer Höchstwert.

Auch bei Veranstaltungen, Vorträgen und Präsentationen konnten wir Rekordzahlen erreichen. Sie sind für uns ein Beleg für die steigende gesellschaftliche Bedeutung der Wissenschaft sowie der IBH. Wir intensivieren bei unseren Projekten Jahr für Jahr die Zusammenarbeit mit externen Partnern, binden Wirtschaft und Zivilgesellschaft ein und schaffen durch vernetztes Handeln unmittelbare Mehrwerte für die ansässige Wirtschaft und Bevölkerung. Rund zwei Drittel der Projekte 2021 wurden direkt mit Partner*innen aus Wirtschaft und Gesellschaft umgesetzt.

Leuchtturmprojekte mit grenzüberschreitendem Nutzen

26 von 27 Mitgliedshochschulen nutzten in den Jahren 2018 bis 2021 in 56 Projekten die Förder- und Kooperationsmöglichkeiten der IBH. In den meisten Projekten engagierten sich die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften und die Fachhochschule Vorarlberg (jeweils 19), die HTWG Konstanz (15), die Universität St.Gallen, die OST — Ostschweizer Fachhochschule (13) und die Universität Konstanz (10).

Wie können Wissenschaft und ihre Ergebnisse verständlich kommuniziert werden? Das Projekt Virtual U hat dafür neue digitale Formate entwickelt. Beteiligt waren neben der Universität Konstanz die Universität Zürich sowie außerhalb der IBH die Universität Basel. Partizipation und Bildung in der Schule standen beim Projekt SchulPart von PH Vorarlberg, PH St. Gallen und Zeppelin Universität im Mittelpunkt. Bei der trinationalen Jugendstudie mit über 3.000 Befragten konnte nachgewiesen werden, dass Teilhabe an Schulen in der Region noch wenig ausgeprägt ist.

Im Projekt DLIPchip, das die Universität Konstanz, die ZHAW und das Zürcher Unternehmen Artificial Sensing Instruments ASI AG gemeinsam realisiert haben, wurde ein neuer Lösungsansatz für die Herstellung von Biochips entwickelt. „Biochips haben großes Potenzial für die Diagnostik. Wir konnten in enger Kooperation eine laserbasierte, kostengünstige Methode zur Materialbearbeitung von Wellenleitergittern entwickeln“, erklärt Kurt Tiefenthaler, Chef der ASI AG. Mit der Rolle regionaler Lebensmittel beschäftigten sich die OST und die Hochschule Albstadt Sigmaringen. Das Projekt RegIdent lieferte über eine Befragung von 1.500 Teilnehmenden Impulse für eine stärkere Profilbildung, mehr Transparenz und Nachhaltigkeit in der regionalen Wertschöpfungskette.

Zukunft durch Innovationen

Mit Beginn des kommenden Jahres wird der Verbund als eigenständige Rechtsperson die gesellschaftliche Integration der Wissenschaft und die interne Zusammenarbeit — etwa in Form grenzüberschreitender Studiengänge und vernetzten Forschungseinrichtungen — noch stärker forcieren. Zudem können nun erstmals selbstständig Fördergelder der EU und sonstige Drittelmittel eingeworben werden.

„Forschungs- und Bildungseinrichtungen spielen als Innovationstreiber eine zentrale Rolle bei der Gestaltung unseres Lebens- und Arbeitsraums. Als Leitinstitutionen und Ideenlieferanten wirken sie zu einem erheblichen Teil in der Region. Sie fungieren als wirtschaftliche Innovatoren und Transformatoren für gesellschaftliche Veränderungen. Wir wollen sie noch sichtbarer machen, Kooperationen intensivieren und weitere Finanzierungsquellen erschließen. Als selbstständiger Wissenschaftsverbund schaffen wir auf verschiedenen Ebenen neue Handlungsspielräume“, betont Gernot Brauchle, Vorsitzender der IBH und Rektor der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg.

Mobilität, Ernährung, Bildung

In den nächsten vier Jahren wollen die Partner des Wissenschaftsverbunds vor allem Projekte durchführen, welche die regionale Wertschöpfung und Wettbewerbsfähigkeit in den vier Bodenseeanrainern im Zuge des digitalen und ökologischen Strukturwandels steigern sollen. Dabei stehen Themen wie Mobilität, Ernährung, Talente, Kreislaufwirtschaft und sozialer Zusammenhalt ganz oben auf der Liste. Vertreter:innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und der Zivilgesellschaft sollen dazu ihr Wissen bei Projekten und Veranstaltungen einbringen, um die Entwicklung der Region voranzutreiben.

„Der neue Wissenschaftsverbund Vierländerregion Bodensee entwickelt die erfolgreiche Arbeit der IBH weiter und wird künftig mit Sitz an der Universität Konstanz zukunftsweisende, grenzüberschreitende Akzente setzen. Von diesem Innovationsgeist werden nicht nur Wissenschaft und Wirtschaft, sondern die ganze Gesellschaft profitieren“, sagt Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg.

Zum Jahresbericht 2021

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