In einer Welt, die zunehmend vernetzter wird, spielt die sektorenübergreifende Zusammenarbeit eine entscheidende Rolle. Für uns als W4 liegt darin der Kern unserer Mission: Es ist unsere Überzeugung, dass die besten Ergebnisse durch das Zusammenwirken unterschiedlicher Perspektiven entstehen. Daher setzen wir uns dafür ein, die Verbindung von Forschung, Bildung und Praxis zu stärken – und das stets mit einer Offenheit gegenüber neuen Wegen und Methoden.
Deshalb brachten wir im Herbst des vergangenen Jahres das erste cross-sektorale Working Out Loud-Programm unter dem Motto "Science-Meets-Industry" (SMI) auf den Weg: Ein für uns noch neuer Ansatz, der das Ziel verfolgt, die Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis weiter aufzubauen.
Mitarbeiter*innen aus Unternehmen sollten hier Gelegenheit finden, mit Forschenden, Studierenden und Verwaltungsangehörigen der Hochschulen aus der Vierländerregion in den Dialog zu kommen. „Wir sind davon überzeugt, dass es wichtig ist, diese Diversität herzustellen und persönliche Beziehungen zwischen Hochschulen und Industrie zu fördern. Denn häufig sind sie es, die etwas ins Rollen bringen“, erklärt Bernd Schmid von Airbus Defence and Space, einer der WOL-Pioniere am Bodensee, der die Teilnehmenden gemeinsam mit Katja Völcker (Blum International Consulting) durch das Programm geführt hat.
Und so startete das SMI-WOL Programm am 20. September 2023 mit einer Gruppe von 27 engagierten Teilnehmer*innen aus verschiedenen Sektoren und Ländern der Vierländerregion. Mit dabei waren unter anderem Mitarbeitende aus Unternehmen wie der Blum Group, der Doppelmayr Group und Gebrüder Weiss sowie Hochschulangehörige der PH Weingarten, Zeppelin Universität Friedrichshafen, FH Vorarlberg und der OST - Ostschweizer Fachhochschule.
Über zwölf Wochen hinweg trafen sich die Teilnehmer*innen in sechs WOL Circles, um gemeinsam an individuellen und kollektiven Zielen zu arbeiten.
Viele Teilnehmer*innen hatten zum ersten Mal die Gelegenheit, Working Out Loud zu erleben – eine Methode, die ihre Wurzeln in Nordamerika hat und weltweit an Popularität gewinnt. Durch WOL wurde es den Teilnehmer*innen möglich, eigene Ziele zu setzen und diese entlang eines Leitfadens sowie durch das Netzwerk im Peer-to-Peer Ansatz zu verfolgen und umzusetzen.
Im Vordergrund stand jedoch nicht nur das Erreichen der eigenen Ziele. Auch der Spaß am gemeinsamen Lernen und die persönliche Entwicklung durfte hierbei nicht fehlen. "Für mich jedoch viel intensiver war die Erfahrung, dass man neben den fachlichen Zielen bei WOL vor allem die persönliche Weiterentwicklung im Auge hat. So konnte ich durch die wöchentlichen Übungen mein Selbstvertrauen stärken, andere Kommunikationskanäle ausprobieren und mein persönliches Netzwerk erweitern", erzählt Stephan Aglassinger von der Blum Group aus Vorarlberg.
Obwohl wir unsere Ziele sehr spezifisch auf unsere berufliche und/oder persönliche Situationen maßschneiderten, war es herrlich erfrischend neue Blickwinkel auf die Themen zu bekommen. Wer hätte gedacht, dass man durch Infos und Kontakte aus der Baubranche oder von einer Kommunikations-Expertin an einer Schweizer Hochschule konkrete Hilfestellungen und Tipps zu Werkstoffthemen oder zum Netzwerken bekommt? Für mich jedoch viel intensiver war die Erfahrung, dass man neben dem fachlichen Zielen bei WOL vor allem die persönliche Weiterentwicklung im Auge hat. So konnte ich durch die wöchentlichen Übungen mein Selbstvertrauen stärken, andere Kommunikationskanäle ausprobieren und mein persönliches Netzwerk erweitern. (Stephan Aglassinger)
Aus Sicht von Bernd Schmid baut die Methode viel Vertrauen auf (siehe Vorabinterview zum Programm). Auch die Teilnehmer*innen berichteten von diesen tiefgreifenden persönlichen Erfahrungen und den neuen Perspektiven, die durch den interdisziplinären Austausch ermöglicht wurden. "Das Beste am WOL Circle für mich? Zwei Wachstumspartner*innen zu finden, die mich wirklich inspirierten", erklärt Steffi Gröscho von perlrot die Erfahrungen mit dem SMI-WOL Programm.
In kurzer Zeit wurden aus fremden Begegnungen persönliche und vertrauensvolle Beziehungen. Um das zu ermöglichen, braucht es einen wertschätzenden Rahmen, gegenseitiges Vertrauen und Offenheit. "Es war erstaunlich, wie schnell man sich durch wenige virtuelle Meetings kennenlernt und es sich beim ersten physischen Treffen anfühlt, als ob man alte Freunde trifft", so Stephan Aglassinger.
Trotz unterschiedlicher Berufsfelder beschäftigten sich die Teilnehmer*innen mit ähnlichen Herausforderungen und Themen. Den interdisziplinären Blick und die verschiedenen Perspektiven aus Wissenschaft und Praxis, der durch das cross-sektorale Programm möglich wurde, empfanden die Teilnehmer*innen hierbei als besonders inspirierend. Das zeigt eindrucksvoll, wie effektiv und wertvoll die sektorenübergreifende Vernetzung sein kann.
"Working Out Loud ist eine gute Methode, um mit anderen zu arbeiten und sich selbst in dieser großen, vernetzten und unübersichtlichen Welt zu führen", so Katja Völcker. Sie bot den Teilnehmer*innen einen Rahmen, um von und miteinander zu lernen. Für uns als Wissenschaftsverbund stellt sich nun die Frage, wie wir das Bedürfnis nach Vernetzung, Austausch und dem kollaborativen Lernen weiter fördern und stärken können: An weiteren möglichen Ideen, Formaten und Methoden mangelt es nicht.
Ihr würdet gerne mehr vom SMI-WOL erfahren oder habt Fragen? Meldet euch jederzeit gerne bei Isabel Oostvogel.
Ein besonderer Dank geht an Katja Völcker und Bernd Schmid. Sie haben uns mit ihrer Leidenschaft und Erfahrung für WOL erfolgreich durch das SMI-WOL Programm begleitet. Darüber hinaus bedanken wir uns bei unseren Partnern der Plattform V, Bodensee Innovationscluster Digitaler Wandel, cyberLAGO, Startup-Netzwerk Bodensee.