October 18, 2023

Transferarbeit profilspezifisch weiterentwickeln

Markus Rhomberg
Geschäftsführung, Gremienbetreuung, Kommunikation und Partnerschaften

Wie kann ich als Hochschule meine Transferaktivitäten klug erfassen und systematisch darstellen? Wie kann ich mein Transferprofil faktenbasiert weiterentwickeln? Wie kann ich die interne und öffentliche Wertschätzung für Transfer erhöhen? Und, wieso kann es Sinn machen, Zeit und Ressourcen in die Datenerhebung von Transferaktivitäten zu stecken? Viele Hochschulvertreter*innen stellen sich diesen Fragen zur Weiterentwicklung und Professionalisierung von Wissens- und Technologietransfer.

Auch unsere Arbeitsgruppe WTT befasst sich mit diesem Thema, unter anderem mit Instrumenten zur Erfassung und Darstellung. Cornels Lehmann-Brauns vom Stifterverband war deshalb zu Gast bei der AG WTT, um den vom Stifterverband gemeinsam mit einer Reihe von Hochschulen und Zentren der Helmholtz-Gemeinschaft entwickelten Transferbarometer vorzustellen.  

Lehmann-Brauns ist Programmmanager beim Stifterverband und dort verantwortlich für die Entwicklung und Prozessbegleitung des Transferbarometers. Das Tool dient der systematischen Erfassung und Darstellung von Transferleistungen und Kooperationsbeziehungen und bündelt im Zuge dessen geeignete Indikatoren für unterschiedliche Transferprofile.  

«Seit Oktober 2020 ist in Zusammenarbeit mit fünf Hochschulen und sechs Helmholtz-Zentren eine Transfersystematik entstanden, die es Wissenschaftseinrichtungen erleichtern soll, ihre Erfolge und Leistungen in diesem Handlungsfeld profilspezifisch zu erheben», erklärt Lehmann-Brauns.  

Das praktische Tun unterstützen

Das Herzstück bildet der Transferbarometer-Baukasten, der dazu dient, langfristige Erhebungsroutinen im Rahmen der wissenschaftlichen Transferarbeit aufzubauen. Der Baukasten umfasst acht Transferfelder sowie institutionelle Voraussetzungen, die jeweils durch Indikatoren-Sets erfasst sind.  

Anhand dieser Indikatoren lassen sich die Felder schliesslich in gewünschter Detailtiefe abbilden. Somit soll einerseits die Transferarbeit systematisiert und andererseits die konkrete Umsetzung erleichtert werden. «Der Transferbarometer-Baukasten hilft dabei, das praktische Tun zu unterstützen», sagt Cornels Lehmann-Brauns und betont damit den anwendungsorientierten Nutzen des Instruments.  

Food for Thought

In dem von der AG WTT organisierten internationalen Workshop mit rund 20 Teilnehmenden aus Universitäten, Fachhochschulen, Pädagogischen sowie Kunst- und Musikhochschulen aus der Vierländerregion Bodensee konnten die Transferverantwortlichen nicht nur den Transferbarometer kennenlernen, sondern in der Diskussion seine Einsatzmöglichkeiten und die Voraussetzungen dafür erörtern.

So wurde der Transferbarometer als Selbststeuerungs-Tool und Instrument zur Erfolgskontrolle sowie seine konkreten Nutzungsperspektiven diskutiert. An dieser Stelle bestätigt Lehmann-Brauns: «Das Tool ist nicht in Stein gemeisselt.» Es soll Impulse für die Weiterentwicklung einer individuellen Transferstrategie bieten und damit die Schwerpunkte und Zielsetzungen der einzelnen Hochschulen hervorheben.  

Christine Ludwig aus dem Team WTT der Universität Konstanz konnte dies aus ihrer eigenen Arbeit bestätigen: «Wir verwenden den Transferbarometer des Stifterverbandes als Hilfsmittel, vor allem um die Inhalte einzelner Transferfelder abzugrenzen und zu klären. Er dient uns als Grundlage für die Entwicklung unserer Transferstrategie».

Dementsprechend bot die Veranstaltung wertvolle Denkanstösse, um die bestehenden Transferaktivitäten und -profile neu zu reflektieren. Diese sollen in der Herbstsitzung der Arbeitsgruppe aufgegriffen werden, um sie in konkrete Anwendungsmöglichkeiten der Transferindikatorik für die einzelnen Mitglieder sowie für die übergreifende Arbeit des Wissenschaftsverbunds zu übertragen.  

Markus Rhomberg, Koordinator der Arbeitsgruppe, freut sich bereits darauf: «Der Workshop hat die Potentiale und Herausforderungen des Transferbarometers gut aufgezeigt. Jetzt haben wir eine gute Grundlage, um uns Gedanken über seine konkreten Einsatzmöglichkeiten zu machen».  

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